Klassentreffen 1. und 2. Oktober 2005

St. Gallen, Wasserauen

Das Programm ist hier. Die Bilder sind hier.

Bericht von Josef Vorburger


Es war wohl Tschi-Tschi, der Kreative, der 45 Jahre nach unserer Matura die gute Idee hatte, ein Klassentreffen zu organisieren, um uns wieder einmal zu sehen, um Erinnerungen, und Lebensweisheiten auszutauschen und vor allem um zu sehen, dass wir uns alle von einmal hoffnungsvollen Maturanden in stattliche ältere Herren zu verwandeln begonnen haben.

Es wurde ein kleines Organisationskomitee gegründet, das sich einige Male bei gutem italienischem Essen und Wein getroffen hatte, sich Tschi-Tschis und auch anderer Ideen über das bevorstehende Treffen anhörte, sich schon dort unzählige Male von ihm photographieren liess (offenbar werden wir immer photogener – oder wurden wir nur grauer und komischer ?), und dann wurde dazwischen – so gewissermassen als Zugabe - das bekannte, schöne Programm auch noch geboren. E-Mails wurden verschickt, es wurden Telefonate getätigt............und tatsächlich:

Fast alle unserer Klasse sind der Einladung gefolgt und zum Treffen gekommen. Bravo!!

Von Markus, der sich vom Kürbiszüchter (nachzulesen in seiner Biographie vom letzten Klassentreffen) neben vielem anderen auch zum Verwaltungsratspräsidenten des St.Galler Theaters emporgeschwungen hatte (dazu gratulieren wir ganz herzlich), wurden wir in "sein Haus", ins Concerto in der Tonhalle, zu einem Begrüssungstrunk eingeladen und anschliessend bot er uns Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen "seines" Stadttheaters zu werfen. Ich muss gestehen, ich fand dies hoch interessant.

Schön war auch die kleine Ballettprobe mit zwei netten, grazilen Tänzerinnen (nicht zu glauben: fast so schlank - aber leider nicht so grazil - war der eine oder andere der jetzt eher wohlbeleibteren Herren auch einmal) und die abschliessende gesangliche Darbietung - Markus: Herzlichen Dank für dies alles.

Nachdem uns also in schönsten Tönen von "diesen heiligen Hallen" gesungen worden war, ging es hinüber zur Besichtigung unserer alten Kanti, also jener Hallen, in denen wir vor mehr als 45 Jahren nicht immer nur heilige Gefühle hatten.

Ich glaube, wir alle waren sehr beeindruckt von unserer alten Schule. Wunderschön ist sie erweitert und renoviert worden. Es muss für die heutige Jungend eine Freunde sein, dort den Weisheiten ihrer Lehrer zu lauschen (oder täusche ich mich: hat sich in dieser Hinsicht im Vergleiche zu unseren Zeiten nicht all zu viel geändert?).

Nach so viel Besichtung von Kultur und Bildung ging es anschliessend ins Neubädli zu einem herrlichen Nachtessen (Bruno Köpp sei Dank, dass er dies für uns möglich gemacht hatte). Gegessen und getrunken haben wir alle wie immer zu viel (aber dazu neigt man in unserem Alter, in dem man dies noch gut und anderes physiologischerweise leider oft nur noch weniger gut als früher kann). Ich glaube, es hat allen gefallen, sich in so schöner Atmosphäre wieder zu sehen und nahe zu sein.

Beim Bezahlen der Zeche durften wir erfahren, dass einer unserer Kollegen inkognito den Apéro übernommen habe. Dieser grosszügige Mensch muss bibelkundig sein, denn bei Matthäus 6/2 steht geschrieben: " wenn du also Bedürftigen etwas spendest, dann hänge es nicht an die grosse Glocke.........tue es unauffällig...... Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen."

Im Namen von uns allen danken wir dem edlen Spender und wir hoffen, dass jener eben einst im Himmelreich von süssen Engeln reichlich mit Ambrosia oder ähnlichen himmlischen Getränken für seine edle Geste, die zu wiederholen bei einem nächsten Treffen nicht verboten sei, belohnt werde.

Schön war, dass auch einige unserer alten Lehrer zu unserem Treffen gekommen sind (die Herren Professoren Kellenberger, Hafen, Dade, Fürer und Badraun). Ich muss gestehen, dass ich ein eigenartiges Gefühl in der Herzgegend habe, wenn ich heute zum Beispiel dem "Kb", vor dem ich damals in Ehrfurcht erstarrt bin, plötzlich "Paul Fritz" sagen darf.

Am folgenden Tag traf man sich zum Brunch im Restaurant "Alpenrose" in Wasserauen, wo noch alle jene dazu gekommen sind, die am vorigen Tag zu kommen verhindert waren (Ausnahme: unsere beiden "Ausländer": Koni der Amerikaner und der brasilianische Paul).

Dank Rogers gute Beziehungen zum Appenzellerland und seinen Ureinwohnern (so ändern sich Beziehungen: seine Vorfahren werden 1405 sicher noch mit Friedrich, dem Herzog und erst noch Österreicher, von Altstätten aus, um jene zu verhauen, den Stoss herauf geklettert sein), wurde uns eine schöne Hackbrettinterpretation vom "kleinen Fuchsli" und eine interessante kulturelle Einführung in die Alpsteinwelt (durch Roland Inauen, Museum Appenzell) geboten. Roger sei Dank, dass er dies für uns organisiert hatte.

Leider fiel der vorgesehene Ausflug hinauf auf die Ebenalp wegen Regen, Wind und Schnee ins Wasser resp in den Schnee (*). Aber in der Alpenrose, wo wir von Tschi-Tschi weiter pausenlos photographiert wurden (wann werden wir diese Bilder einmal zu sehen bekommen???), war es bis zum Schluss der denkwürdigen Zusammenkunft auch sehr gemütlich.

Es war schön, dass wir uns 45 Jahren nach unserer Matura wieder einmal gesehen haben und es wäre schön, wenn die eine oder andere Beziehung, die man früher gepflegt hatte, durch dieses Treffen wieder belebt oder neue geknüpft werden könnten, und es wäre schön, wenn wir uns am nächstjährigen 150 jährigen Kanti-Jubiläum wieder treffen würden.

Ich hoffe, dass eine entsprechende Einladung folgen wird. Man orientiere sich unter www.5tb.ch (Walter Schlegel sei Dank, dass er diese Seite für uns eröffnet hat und, wie wir hoffen, weiter führen wird).

Nun danke ich im Namen von uns allen denen, die dieses schöne Treffen möglich gemacht haben und mir möge man diese Zeilen, die zu schreiben ich von Walter Schlegel verurteilt wurde, verzeihen (ob ich dafür von Prof. Hafen wohl wenigstens eine 3 ½ bekommen hätte?).

Ich freue mich, Euch beim nächsten Treffen wieder zu sehen.

Josef Vorburger

(*) P.S. Ein paar Unentwegte sind trotzdem auf die Ebenalp gefahren und haben das Wildchirchli und den Äscher besucht. (Die Wirtin beauftragte sie, den abwesenden "weichen Biber" Roger Biedermann zu grüssen.)

Die Bilder

(vergrössern, durch Anklicken, dauert u.U. einige Zeit)

Weitere Bilder folgen etwas später.

 

 

Nachdenkliche Runde

Röbi, der
Karikaturist