Liebe 5tb-Kollegen,
Mein sozio-politisches Engagement geht bis 1978 zurück. Es
begann mit der Gründung einer Bürgerbewegung gegen den
Bau eines Überschallflugplatzes für die Concorde in unserer
Gegend. Er kam nicht zustande, und die Gegend wurde unter Bundesschutz
gestellt. 1979 stand wieder ein absurdes Projekt zur Sprache. Es
hätten entlang der Küste von São Paulo und Rio
de Janeiro 8 Biblis Reaktoren gebaut werden sollen. Auch hier war
unsere Bürgerbewegung erfolgreich.
Dank diesen Erfolgen entstand
an meinem Wohnort der erste Quartierverein SACA (Sociedade Amigos
de Caucaia do Alto), den ich am Anfang leitete. Damals wurde in
Zusammenarbeit mit den Mittelschülern die erste sozio-ökonomische
Erhebung in der Gegend gemacht, bei der es sich herausstellte, dass
400 Familien im Elend leben. Die Idee der Kinderkrippe wurde von
der Direktorin einer der öffentlichen Schulen geboren.
In jener Zeit begleitete ich 25 Adoptiveltern aus Europa als freiwilliger
Mitarbeiter der Jugendrichter in São Paulo. Ein solcher Adoptivvater,
Thomas Brassel, damals Studentenseelsorger an der Uni Zürich,
der gleich drei Brasilianerwaisen nach Gockhausen mitnahm, gründete
spontan den Verein zur Förderung einer Kinderkrippe bei São
Paulo - Brasilien, welcher uns die finanzielle Möglichkeit
gab, eine Kinderkrippe vor Ort zu bauen. Im Gegenzug wurde auf brasilianischer
Seite im Rahmen der SACA die Associação Filantrópica
"Criança Feliz" gegründet, mit dem Zweck:
I |
Bau und Unterhalt
einer Kinderkrippe für die am wenigsten begüterten
Kinder der Umgebung |
II |
Auswahl und permanente
Schulung der Mitarbeiterschaft |
III |
Teilnahme an populären
Initiativen zum Schutz der Kinder und Jugendlichen |
IV |
Bau und Unterhalt
eines Jugendzentrums für Schulkinder |
V |
Studium, Aufzeichnung,
Lehren und Verbreiten der brasilianischen Kultur |
Diese Institution leite ich seither ohne Unterbruch. Januar bis
April 2008 bin ich auf Fund-Raising Tour, um die Säuglingsabteilung
am Leben zu erhalten und um Gönner zu finden, welche das Jugendzentrum
ermöglichen könnten.
1990 habe ich mitgeholfen, die Jugendpolitik in
der Gemeinde Cotia zu formulieren. Das Conselho dos Direitos da
Criança e do Adolescente sowie das Conselho Tutelar wurden
gegen grosse Widerstände der Lokalpolitiker gegründet.
Ich selbst machte in der ersten Amtsperiode von zwei Jahren des
Conselho dos Direitos da Criança e do Adolescente als freiwilliges
Mitglied mit und prüfte die Kandidaten für das Conselho
Tutelar schriftlich.
Mein nächstes Projekt ist das Centro Juvenil,
das ich Euch im powerpoint anlässlich unseres Klassentreffens
vom 8.3.2008 kurz vorstellen konnte. Soweit mein Engagement dort
ausserhalb der Hochschule.
Sofern Ihr Euch angesprochen fühlt von dieser
Sozialinitiative in Brasilien lade ich Euch herzlich ein, mitzuhelfen.
Ich freue mich über ein positives Echo von Euch.
Herzlich,
Paul |